Wie können crossfunktionale Teams, die ein strategisches Ziel verfolgen, ihre Leistung maximieren? In einem kürzlich durchgeführten Workshop haben sich erneut Faktoren gezeigt, die ich immer und immer wieder sehe und innerhalb meiner Arbeit feststelle. Diese Learnings möchte ich nachfolgend teilen, um eine konkrete Hilfestellung und relevante Impulse für crossfunktionale Teams und Initiativen zu liefern.
In einem großen Konzern, der in diversen Produktportfolios tätig ist, wurde ein crossfunktionales Team zusammengestellt, um das Marktwachstum eines bestimmten Produkts voranzutreiben. Das Produkt hat bisher wenig Marktanteile, birgt jedoch enormes Potenzial. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden Experten aus verschiedenen Bereichen und Hierarchien des Unternehmens ausgewählt, um ein agiles und crossfunktionales Team zu bilden. Das Ziel: die Zusammenarbeit zu stärken, Silos zu durchbrechen und schnellere Entscheidungen zu treffen.
Das Team arbeitet eng mit anderen Abteilungen wie Vertrieb, Marketing und Kundenservice zusammen, um Maßnahmen abzustimmen und durchzusteuern. Zusätzlich hofft der Konzern, durch die Arbeit dieses Teams langfristig die gesamte Organisationsstruktur und Zusammenarbeit zu verbessern, um ähnliche Initiativen in anderen Bereichen einzuführen.
Für die Steuerung der Zielerreichung haben wir uns bewusst für das Framework „Objective and Key Results“ (OKRs) entschieden. Obwohl das crossfunktionale Team noch nicht vollständig auf einen nutzerzentrierten Outcome ausgerichtet ist, bietet OKR die notwendige Flexibilität, um auf das komplexe und dynamische Umfeld zu reagieren.
In dreimonatigen Zyklen arbeitet das Team an der Erreichung seiner Key Results, die an die übergeordnete Mission gekoppelt sind. Einmal im Quartal findet ein Workshop statt, bei dem nicht nur die nächsten OKRs festgelegt werden, sondern auch Maßnahmen zur Verbesserung der Zusammenarbeit im Team und in der Organisation erarbeitet werden. Ziel ist es, die Durchschlagskraft des Teams zu erhöhen und den Mehrwert für das gesamte Unternehmen zu steigern.
Eines der wichtigsten Learnings ist die Bedeutung eines klaren Zielbilds. Jedes Teammitglied muss genau wissen, was der gewünschte Endzustand ist und welche Rolle es dabei spielt. Das Zielbild muss regelmäßig überprüft und, wenn nötig, aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass es weiterhin realistisch und erreichbar bleibt. Dieses Commitment von allen Beteiligten ist entscheidend für den Erfolg.
Das Zielbild muss nicht nur im Team selbst klar sein, sondern auch auf höheren Ebenen im Unternehmen. Sponsoren, Vorstände und andere Entscheider müssen das Zielbild mitentwickeln und sich aktiv dazu bekennen. Ohne dieses Alignment besteht die Gefahr, dass das Team isoliert agiert. Gleichzeitig muss das Zielbild an alle relevanten Stakeholder kommuniziert werden, um die notwendige Unterstützung sicherzustellen.
Ein weiteres Learning ist die Transparenz über Abhängigkeiten und Engpässe. Alle Beteiligten – das Team, Sponsoren und Stakeholder – müssen von Anfang an und kontinuierlich offenlegen, welche Hürden existieren könnten. Nur so können Probleme frühzeitig erkannt und systematisch gelöst werden. Gemeinsam müssen sie an Lösungen arbeiten, um den Fortschritt des Teams zu sichern.
Ein Team kann nur dann erfolgreich sein, wenn es die notwendige Unterstützung und Entscheidungsgewalt hat. Zwar muss nicht jeder im Team selbst Entscheidungen treffen, aber es müssen klare (Eskalations-) Wege existieren, damit das Team auf Hindernisse schnell reagieren kann. Diese Rückendeckung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass das Team nicht blockiert wird.
Welche Methode oder welches Tool verwendet wird, ist oft zweitrangig. Solange das Team klare Ziele hat und eine transparente Kommunikation innerhalb des Teams und nach außen existiert, können Hindernisse überwunden werden. Regelmäßige Feedback-Zyklen und der Austausch mit allen relevanten Stakeholdern sind entscheidend, um Ergebnisse zu überprüfen und anzupassen.
Die regelmäßige Einbindung der Stakeholder aller betroffenen und involvierten Organisationsteile ist essenziell, um den Fortschritt des crossfunktionalen Teams sicherzustellen. Neben dem Austausch über Erfolge müssen auch aktuelle Bottlenecks und Engpässe offen diskutiert werden. Diese Transparenz hilft, mögliche Hindernisse frühzeitig zu identifizieren und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
Diejenigen, die schlussendlich die Leistungen für den Kunden erbringen, müssen aktiv in den Prozess eingebunden werden. Regelmäßige Feedback-Schleifen und ständiger Austausch sind notwendig, um Missverständnisse und Frustrationen zu vermeiden. Diese Transparenz sorgt dafür, dass das Team und die operativen Einheiten eng zusammenarbeiten und gemeinsam auf das Ziel hinarbeiten.
Wenn es im Unternehmen andere Initiativen gibt, müssen diese von Anfang an mit dem cross-funktionalen Team abgestimmt werden. Synergien müssen genutzt und Schnittstellen geschaffen werden, um Doppelarbeit zu vermeiden und Effizienz zu steigern. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den Stakeholdern und den Teams ist hierbei unerlässlich.
Die Learnings aus diesem Workshop zeigen klar, dass erfolgreiche crossfunktionale Teams nicht von individuellen Methoden oder Tools abhängen. Es geht vielmehr um Klarheit, Transparenz und regelmäßigen Austausch – sowohl innerhalb des Teams als auch nach außen. Nur, wenn alle Beteiligten ein gemeinsames Zielbild mit klaren Ergebniskriterien verfolgen und Abhängigkeiten offenlegen, kann ein Team an Leistungsstärke gewinnen, seine Ziele erreichen und langfristig einen positiven Wandel in der Organisation bewirken.
Auch im Profisport, wo Erfolg und Verantwortung entscheidend sind, sehen wir, wie wichtig Klarheit im Zielbild und das gemeinsame Commitment sind. Erfolg kommt dort zustande, wo alle – von den Spielern über die Trainer bis hin zur Vereinsführung – unter einem gemeinsamen, klaren Ziel arbeiten und diesem Ziel Priorität einräumen. Ein gutes Beispiel dafür ist der SC Freiburg, der durch klare Strukturen, Kontinuität und ehrliche Kommunikation langfristigen Erfolg sichert. Ich selbst habe diese Prinzipien in meiner Zeit als Wasserballspieler erlebt, wo z.b. mein Verein durch klare Zielsetzung und Disziplin über Jahre hinweg im nationalen Jugendsport dominierte.
Florian Lemke
Simplify Complexity Partner
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